Auch dieses Jahr habe ich wieder eine Menge Schnittgut von Apfelbäumen und Weinreben von meinen Nachbarn geschenkt bekommen. Herzlichen Dank bei dieser Gelegenheit!
2022 war die Vorgabe einen kleinen Schaugarten für verschiedene Doldenblütler (Sichelmöhre, Wilde Möhre, Wiesenkümmel, Wiesen-Bärenklau, usw.) anzulegen. Um die Sorten besser trennen zu können, wollte ich ein auf die Ecke gestelltes Quadrat in einem Quadrat flechten. Das ist mir nicht ganz gelungen – schön sieht es aber trotzdem aus!
Für die Gurken habe ich wieder ein rundes Beet geflochten – wie schon seit vielen Jahren.
Sieh dir doch die Arbeitsschritte an und lass dich inspirieren.
Flechtbeet „Quadrat im Quadrat“
Ziel war es mehrere getrennte Bereiche in einem Beet zu haben. Eckige Formen sind schlecht zu flechten. Es wäre nur möglich alle Seiten für sich zu flechten und die Ecken mit Draht oder Sisal zusammenzubinden. Ich wollte aber lieber die gesamte Form flechten. So sah der Plan aus:
Dann ging es an die Umsetzung.
Vorbereitung:
Pro Form eine ungerade Anzahl an stabilen Stöcken (Holunder, Hasel, Maulbeere, …). Der Abstand zwischen den Stöcken sollte nicht über 25 cm liegen. Ich habe außen 19 Stück für die Seitenlänge von 96 cm und innen 15 Stück genommen.
Jede Menge an biegsamen Zweigen (Weide, Apfel, Birne, Zwetschge, Wein, …). Diese von Seitenästen und dicken, nicht biegbaren Teilen (vor allem den Astansätzen), befreien.
Schritt 1: Grassoden abheben, Grundform auf dem Boden markieren.
Schritt 2: Innere Form zuerst flechten. Dazu eine ungerade Anzahl von stabilen Stöcken entlang der Markierung in den Boden schlagen. An den Ecken Rundungen formen.
Nun kann geflochten werden!
Schritt 3: Nach Abschluss der inneren Form – alle Stöcke mit der Astschere in etwa der gleichen Höhe abschneiden – wird nun die äußere Form geflochten. Dazu wieder eine ungerade Anzahl an stabilen Stöcken entlang der Markierung in den Boden schlagen.
Dann wird wieder in Runden geflochten bis die gewünschte Höhe (etwas niederer als die innere Form) erreicht ist.
Flechtbeet rund
Seit vielen Jahren betreibe ich eine „4-Felder-Wirtschaft“ mit runden Flechtbeeten.
Im ersten Jahr wachsen darin Gurken und Auberginen.
Im zweiten Jahr Erdäpfel.
Im dritten Jahr sind bereits die unteren Teile des Flechtmaterials verrottet, obere Teile sind locker und fallen teilweise heraus. In diesem Jahr dürfen sich hier Petersilie, Koriander und andere Kräuter ausbreiten. Im Lauf des Jahres baue ich das Flechtmaterial ab. Wir verwenden es für unseren Holzgrill.
Im vierten Jahr darf die Petersilie blühen und Samen bilden. Die Kapuzinerkresse findet hier ebenso einen Platz. Dazwischen darf wachsen, was möchte.
Im fünften Jahr starte ich wieder mit einem neuen Flechtbeet an diesem Platz. Wenn nötig, setze ich es neu auf, das heißt, die obere Erdschicht abtragen, Gehölzschnitt einbringen, gehäckselten Heckenschnitt darüber und Abschluss mit dem Aushubmaterial. Darüber eine Schicht Kompost. Und dann werden hier wieder Gurken gesetzt.
Das funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut und sieht einfach schön aus!
Vorbereitung wie bei Flechtbeet „Quadrat im Quadrat“.
So sieht der Plan aus:
Schritt 1: Wenn vorhanden, Grassoden abheben oder bei Bedarf die obere Erdschicht ausheben und auf die Seite legen.
Grundform auf dem Boden markieren. Das geht am besten mit 2 Stöcken und einer Schnur dazwischen. Kleine Stöckchen in kurzen Abständen als Markierung in den Boden stecken.
Schritt 2: Eine ungerade Anzahl an stabilen Stöcken in ca. 25 cm (oder etwas weniger) Abstand in den Boden schlagen. Dann mit den biegsamen Zweigen flechten bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
Ich hoffe, dir gefallen die Bilder.
Vielleicht steht in einigen Wochen auch in deinem Garten ein ähnliches Flechtbeet. Es gäbe noch viele Formen, die man bauen könnte.
Viel Spaß und gutes Gelingen beim Flechten!